Die Gäste aus Geislingen erteilen Oberensingen in der zweiten Halbzeit eine Lektion und gewinnen deutlich. Von M. O. Merz

Mit einer Galavorstellung in der zweiten Spielhälfte demonstriert der SC Geislingen das vorhandene Potenzial. In einem begeisternden Sturmlauf mit glänzenden Kombinationen drehen die Flitsch-Männer das Landesliga-Spiel und verdienen sich eindrucksvoll drei Auswärtspunkte.

Dabei starten die Hausherren furios in die Partie: Schon in der ersten Minute bestraft Alex König die noch desorientierte SC-Defensive: Nach einem Steilpass trifft der 25-jährige Angreifer mit einer Bogenlampe über den herausgeeilten SC-Keeper Max Piegsa, dessen Kopfballklärungsversuch vorher missglückt, zur 1:0-Führung.

Unbeeindruckt halten die Geislinger dagegen. Pascal Volk gleicht mit einem herrlichen Kunstschuss in den Torwinkel schon vier Zeigerumdrehungen später aus. Der SC-Kapitän erwischt ohnehin einen Sahnetag: Nimmermüde kurbelt der 28-Jährige über das gesamte Match hinweg das Angriffsspiel mit Ballgewinnen, bestechenden Dribblings und klugen Pässen an. Zudem stellt er seine Torgefährlichkeit unter Beweis.

Josip Skrobic verpasst kurz nach dem 1:1 um ein Haar mit einem ähnlichen Abschluss die Führung der quicken Gäste. Doch die spektakuläre Eröffnungsphase geht weiter. In der zehnten Spielminute kommt der große Auftritt des wieselflinken Yannik Kögler: Nach einem genialen Pass in die Schnittstelle lässt der 27-jährige TSV-Stürmer mit einem platzierten Schuss ins lange Eck dem verdutzt hinterherschauenden Piegsa keine Chance: 2:1.

Nach 19 Minuten verletzt sich Nermin Ibrahimovic an der Leiste und wird gegen Nicola Orlando ausgewechselt. „Nico fand sich großartig zurecht und spielte eine großartige Rolle“, lobte ihn sein Trainer, Tobias Flitsch, später. Der ständige Gefahrenherd, Josip Skrobic, hat wieder Pech: Nach einer halben Stunde zieht er die Kugel erneut knapp über den rechten Winkel. Lediglich ein Lattentreffer krönt die fleißige Drangperiode des Sport-Clubs vor dem Halbzeitpfiff des tadellos leitenden Unparteiischen Matthias Wituschek.

Der 2:1-Halbzeitstand trügt ein wenig darüber hinweg, dass die Kicker aus dem Eybacher Tal in Durchgang zwei noch etwas vorhaben. Offensichtlich verstärkt Flitschs Pausenansprache den Anspruch; denn seine Männer zeigen sich den 250 Zuschauern fortan elanvoll und entschlossen. Sie brennen in der Tat in der Offensive ein echtes Feuerwerk ab, die Abwehr stabilisiert sich zusehends.   

Mit sehenswert herausgespielten Volltreffern überrollen sie nun einen allmählich frustrierten Titelfavoriten. Den Ausgleich besorgt der überragende „Pasi“ Volk nach einer gespielten Stunde. Der agile Michael Wende wird zwei Minuten später von Tim Pöhler prächtig bedient. Der Ex-Dorfmerkinger vollendet zur 2:3-Führung. Der Routinier Jan-Philipp Klein verwandelt nach einem „Wembley“-Lattenknaller souverän den Handelfmeter zum 2:4 (66.).

Es geht Schlag auf Schlag – eine imponierend herausgespielte Angriffswelle nach der anderen rollt aufs TSVO-Gehäuse. Die Gegenwehr der Heimelf schwindet nach und nach. Wende schließt auf Zuspiel von Orlando in der 76. Spielminute den Torreigen. Zuweilen wirkt die Offensivabteilung des Sport-Clubs etwas zu verspielt – sonst wäre durchaus noch eine höhere Torausbeute möglich.

Tobi Flitsch ist natürlich zufrieden: „Endlich belohnt sich mein Team für die harte Arbeit der letzten Woche." Kann diese Form beibehalten werden, darf man sich schon auf den kommenden Mittwoch freuen: Da gastiert der SV Neresheim in der nächsten Landesliga-Runde im Eybacher Tal.