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SC Geislingen scheidet gegen den Regionalligisten VfR Aalen aus dem VerbandspokalVon M. O. Merz

Aus der Traum des Landesligisten SC Geislingen: In der zweiten Runde des Verbandspokals hatten die „Bären“ eine schier unlösbare Herausforderung vor den Brüsten. Im Nachhinein kann man der Flitsch-Truppe allerdings aufgrund einer beherzten Leistung konstatieren: So weit von einer handfesten Sensation war der SCG überraschenderweise gar nicht entfernt.

2021 07 27 WFV Pokal 1 Runde news

Die Gäste von der Ostalb begannen standesgemäß mit vielversprechendem Ballbesitzfußball. Nicht wenige der zahlreich erschienen Beobachter erwarteten eine frühe Führung des drei Klassen höher angesiedelten Renommiervereins. Der SC im schmucken heimischen „Stadion Eybacher Tal“ machte diesem Ansinnen allerdings mit relativ einfachen Mitteln einen gewaltigen Strich durch die Rechnung: Die Hausherren rührten zunächst kräftig Beton an und verteidigten mit Mann und Maus ihr Allerheiligstes.

SC-Trainer Tobias Flitsch bemerkte im PresseTalk des neuen Geislinger BusinessClubs dazu: „So defensiv wollten wir gar nicht ins Spiel starten. Aber nach dem frühen verletzungsbedingten Ausfall von Dominik Mader bedachten wir erst einmal die Torsicherung.“ Dies erwies sich im ersten Durchgang als der richtige Schachzug. In der Tat kam der Ausfall der prominenten Geislinger Neuerwerbung schon nach wenigen Minuten einem gewissen Schock gleich, nachdem mit Uwe Grupp schon ein wichtiger Akteur vor der Begegnung passen musste.

Der Aalener Trainer, Uwe Wolf, verriet beim Talk in der gut besetzten BusinessLounge: „Es war enorm schwer, gegen eine derart massierte Abwehr zu Chancen zu kommen.“ Und besah man es recht, stellte man verdutzt fest: Echte Torchancen des Regionalligisten waren in der ersten Halbzeit absolute Mangelware.

Deren gleich drei hochkarätige Möglichkeiten ergaben in den ersten 45 Minuten die sporadisch vorgetragenen Konter der vom eigenen Anhang frenetisch angefeuerten SC-„Bären“. Als der dynamische Sturmtank, Tim Pöhler, zum Beispiel in der 25. Spielminute seinen Gegenspieler mit einer listigen Körpertäuschung aussteigen ließ und seinen Sturmpartner Bleron Visoka eilig in Szene setzte, war eine Überraschung greifbar: Der Neuzugang von den Stuttgarter Kickers scheiterte mit einem hastigen Abschluss.

Nach einer halben Stunde befreiten sich die nun endgültig engagierter auftrumpfenden Einheimischen immer mehr von der Umklammerung des am Anfang übermächtig erscheinenden Gegners. So düpierte der wieselflinke Kapitän Pascal Volk an seinem 29. Geburtstag die komplette Innenverteidigung mit einem technisch sehenswerten Dribbling und passte präzise auf den heranstürmenden linken Flügelkollegen. Dessen zu hoch angesetzte Hereingabe fand jedoch keinen Mitstreiter. Im Gegenzug verpasste ein Gästestürmer die Führungschance gegen den einmal mehr glänzend disponierten Max Piegsa im Geislinger Kasten. Kurz darauf hatte Pöhler selbst die zweite echte Torchance auf dem Fuß. Die aggressiv aufspielende SCG-Offensivhoffnung traf nur das Torkreuz des kurzen Ecks.

„Ob die Partie einen gänzlich anderen Verlauf genommen hätte, vermochten wir, unsere erstklassigen Einschussmöglichkeiten zu verwerten, bleibt spekulativ“, meinte Flitsch im PresseTalk. Der an diesem Tag unter Wert auftretende Goalgetter Michael Wende versagte bei einem schnellen Konter. Kurze Aufregung dann in der 41.: Tor für den Verein für Rasenspiele. Der Treffer wurde vom umsichtig leitenden Unparteiischen zu Recht nicht anerkannt: Piegsa war im Fünfmeterraum unfair angegangen worden.

So wechselte man nach 45 Minuten mit einem torlosen Remis die Seiten. Zufriedene Zuschauer sahen bis dahin bei allerbestem Fußballwetter zwar eine Nullnummer hinsichtlich der Torausbeute, aber eine hochinteressante Halbzeit zweier Kontrahenten auf Augenhöhe.

Pech für die Wolf-Truppe in der 56. Minute: Der ruhende Pol zwischen den Aalener Pfosten, Daniel Bernhard, musste mit ausgekugelter Schulter nach einem unglücklichen Zusammenprall ausgewechselt werden. „Unser erfahrener Torspieler ist für das Spiel wichtig. Ich muss meinen Männern ein Kompliment mache, dass sie das Unglück so gut wegsteckten.“ Sein Vertreter, Matthias Layer, wäre für einen Faux-Pas fast mit einem Gegentreffer bestraft worden: Der Ball kullerte allerdings haarscharf am Pfosten vorbei ins Toraus.

Die spielentscheidende Szene nahte in der 58.: Nach einem unnötigen Foul, etwa 25 Meter vor dem eigenen Gehäuse, verwandelte der alle überragende Alessandro Abruscia in von ihm bekannter Manier. Mit derartigen Versuchen erregte er ein paarmal Aufmerksamkeit.

Der Sport-Club versuchte danach auch mit Spielerwechseln das hereinbrechende Unheil noch abzuwenden; alleine die Spielweise total auf Angriff umzustellen, gelang nicht. Die weiteren drei Einschläge ins eigene Tor konnten nicht verhindert werden. So endete die anspruchsvolle Auseinandersetzung zweier von den Ligen zwar ungleicher, von den gezeigten Leistungen jedoch gleichwertiger Gegner, mit einem klaren 0:4. Durch eine Reihe von guten Angriffen aufgrund der gegen Ende deutlich erkennbaren physischen Vorteile des Profiteams ist der Triumph des Höherklassigen dennoch verdient – bestimmt aber nicht in dieser Höhe.