SC Geislingen holt sich beim TSV Buch einen Punkt und stürmt an die Tabellenspitze. Von M. O. Merz
Im Landesliga-Topduell ging es hoch her. Die Fighting-Monster des TSV Buch rangen dem neuen Spitzenreiter SC Geislingen im heimischen Felsenstadion ein 4:4-Unentschieden ab. In einer an Spannung kaum zu überbietenden Auseinandersetzung konnte die SC-Abwehr erneut nicht überzeugen. Fazit: Auswärts vier geschossene Tore reichen nicht zum Sieg.
„Wir werden nicht vor Ehrfurcht erstarren“, hatte Buchs Trainer Harald Haug vor der Partie gegen den SC angekündigt. Und er hielt Wort: Noch nicht einmal eine Minute ist gespielt, da bringt Niklas Riedel die Gastgeber in Front. Die kommen überfallartig vors Tor der Geislinger, deren Abwehr mental noch gar nicht richtig auf dem Platz ist. In Ehrfurcht erstarrten aber auch die Geislinger nicht, denn sie brauchten keine drei Minuten, um die Bucher Führung auszugleichen: Nach einer Ecke von Pascal Volk bekommt der agile Nermin Ibrahimovic einen Abpraller vor die Füße, zieht aus elf Meter ab und nagelt das Leder unter die Latte – 1:1.
In der Folge wurde nun Geislingen dominanter, was sich in der 18. Minute auswirkte: Tim Pöhler schließt eine den Gegner verwirrende Ballstafette mit dem 1:2-Treffer ins lange Eck ab. Sechs Minuten später hatte der SC eine Großchance nachzulegen, doch Pöhler zog nach einer halbhohen Flanke von Michael Wende den Ball volley übers Tor. Die Gastgeber hatten ihrerseits noch die Gelegenheit zum Ausgleich, per Distanzschuss von Fabian Zeh (28.), der den Ball nur Zentimeter am Pfosten vorbeibeförderte. Doch ansonsten hatten die Gäste die Partie auf dem kleinen Platz weitgehend im Griff, verpassten jedoch die spielerische Überlegenheit zählbar auszubauen.
War die erste Hälfte schon rasant, sollte es nach Wiederanpfiff noch turbulenter werden. Der Start schon fast ein Déjà-vu: Buch überrumpelt Geislingen, Jan Feybott netzt mit einem satten Schuss zum 2:2 ein. Geislingen drückt, Volk packt in der 55. Minute wieder die Führung drauf, schlenzt den Ball aus 19 Meter ins rechte untere Eck: 3:2 für Geislingen. Was die Bucher aber nicht nachhaltig beeindruckte. Die gaben in einer ohnehin schnellen Partie nun richtig Vollgas – mit Erfolg: Zunächst egalisiert Manuel Schrapp den Rückstand per Foulelfmeter (57.). Nach Chancen auf beiden Seiten – Wende hat in der Folge gleich dreimal die Führung auf dem Fuß – wird der auffällige Spielmacher Markus Bolkart im Geislinger 16er freigespielt und lässt SC-Keeper Max Piegsa keine Chance (74).
Die „Bären“ blieben jedoch besonnen, setzten weiter auf spielerische Lösungen, wobei Trainer Tobias Flitsch die zuletzt verletzten Routiniers Dominik Mader und Lukas Kling ins Spiel warf, um das Zentrum zu stärken. In der 80. Minute zahlte sich diese Gangart aus: Pöhler reagiert am schnellsten, 4:4. Allerdings sollte Buch die letzte Chance vorbehalten bleiben, ein Freistoß in der 4. Minute der Nachspielzeit: Den Kopfball lenkte Piegsa knapp über seinen Kasten. Auch die Ecke danach brachte nochmals Gefahr. Sekunden später flog der eingewechselte Bleron Visoka nach einem Foul mit Gelb-Rot vom Platz, was jedoch für den Spielausgang nicht mehr relevant war.
SC Geislingen: Piegsa – Caliskan, Roschmann (76. Kling), Mayer, Sedlmayer, Grupp, Volk (80. Dias Matos), Orlando (71. Mader), Wende, Pöhler, Ibrahimovic (60. Visoka).