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„Bären“ drehen in der zweiten Hälfte das Spiel. Der Tabellenführer ist wieder auf Schlagdistanz  Von M. O. Merz

Aus einem 0:2-Halbzeitrückstand gegen den TSV Neu-Ulm holt der SC Geislingen mit einem furiosen Auftritt im zweiten Durchgang noch einen klaren 5:2-Sieg. Als „Gamechanger“ fungiert der eingewechselte Dominik Mader mit intelligenter Regiearbeit und zwei eigenen Treffern.

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Die erste Viertelstunde dominierten die Hausherren das Spiel komplett. In dieser Zeit hatte man nicht das Gefühl, für die Kicker im Eybacher Tal könnte etwas anbrennen. Freilich verpasste man es, herausgespielte Chancen zu verwerten, aber man wähnte sich angesichts der Feldüberlegenheit im Sicheren: Es war ja noch genug Zeit – irgendwann kappt es schon.

Mit einem „Tor aus dem Nichts“ änderte sich die Situation schlagartig. Tatenloses Zusehen der SCG-Innenverteidigung ermöglichte Florian Ufschlag die überraschende 1:0-Führung, die den bisherigen Spielverlauf gänzlich auf den Kopf stellte. Plötzlich war es mit der Souveränität der Schwarz-weißen vorbei. Mit ihrem schnellen Umschaltspiel, vor dem Tobias Flitsch seine Männer vorher wohlwissend warnte, übernahmen die abstiegsgefährdeten Ulmer bis zum Seitenwechsel das Kommando. Bei den konsterniert wirkenden Flitsch-Männern lief in Halbzeit eins auf einmal nicht mehr viel. Ja, es kam sogar noch schlimmer: In der 27. Minute nahm sich Novica Stanic ein Herz und hielt aus der Distanz einfach mal auf das Geislinger Gehäuse. Sein gewaltiger Hammer schlug unter der Latte ein: 0:2.

In der Pause gab es nur noch wenige Zuschauer, die an einen Geislinger Erfolg glaubten: zu desolat zeigte sich der Favorit in der letzten halben Stunde. Aber Chefcoach Flitsch hatte die richtigen Mittel parat: Eine Systemumstellung, Spielerwechsel und entsprechende Ansprache brachten den kaum noch erwartenden Umschwung. Nun stand wieder der SCG auf dem Platz, den man sich immer wünscht: unwiderstehlich seine spielerischen Vorteile nutzend. Innerhalb von 14 Minuten war das Ding gedreht. „Wir machten zuvor im Zentrum zu viele Fehler, leisteten uns viele leichte Ballverluste, mit denen wir den Gegner zu Kontern einluden“, erkannte Chefcoach Flitsch.2022 04ß23 SC Geislingen TSV Neu Ulm 5 2 64 mader

Es ging Schlag auf Schlag: Denis Videc nutzte den zweiten Ball, um Uwe Grupp zentral zu bedienen. Dieser bedankte sich mit einem Kopfballtreffer (51.). Fünf Minuten später zog Ricardo Dias Matos ab: Sein Distanzschuss titschte vor dem verdutzten, unsicher wirkenden TSV-Keeper auf; er bekam die Kugel nicht zu fassen: 2:2-Ausgleich. Nach weiteren drei Minuten behielt Dominik Mader im Strafraum die Übersicht: Von Uwe Grupp am 16er freigespielt, platzierte er den Führungstreffer sehenswert.

„Wir spielten in der zweiten Halbzeit geradliniger nach vorne und eroberten viele zweite Bälle. So ergaben sich mehr Abschlüsse. Wir glaubten immer an uns und machten dann auch vieles richtig gut“, sagte Flitsch nicht ohne Stolz auf seine Elf.

Die Neu-Ulmer gaben jedoch nicht auf, ihre Moral stimmte. Trainer 2022 04ß23 SC Geislingen TSV Neu Ulm 5 2 78 poehlerCem Staiger bemerkte deshalb danach beim PresseTalk im BusinessClub: „Die Niederlage fiel um das eine oder andere Tor zu hoch aus.“ In der Tat vergaben seine Schützlinge noch zwei gute Gelegenheiten. Aber der Sport-Club war nicht mehr zu bremsen: Bleron Visoka kämpfte sich in seiner bekannten „Panzermanier“ durch die gegnerische Abwehr, passte zurück und Mader war es, der nach kurzem Tikitaka-Spiel mit Tim Pöhler und Josip Skrobic seine überragende Leistung mit dem 4:2 krönte. Der wegen einer Zehenkapselverletzung erst in Halbzeit zwei für Pascal Volk eingewechselte Routinier avancierte damit vollends zum Matchwinner. Abschließend war Pöhler ballführend schneller als seine zwei Verfolger. Er stürmte aus der eigenen Hälfte auf die Ulmer Hütte zu, umspielte auch noch den Torwart und besorgte die Bude zum 5:2-Endstand (89.).

„Wer Lösungen gegen kampfstarke, defensiv agierende, abstiegsgefährdete Mannschaften findet, wird am Saisonende die Plätze eins und zwei belegen“, bekundete Flitsch, auch mit Blick auf das Mittwochspiel der Englischen Woche. Da muss sein Team beim Namensvetter in Stammheim ran, der gerade drei Punkte beim heimstarken TSV Buch entführte.